Jeeper ABC
Jeeper ABC
Definitionen aus dem A,B,C …. des Jeepers
A. | AB-kürzungswahn | Fixe Idee des Jeep – Fahrers, jede Linie zwischen zwei Punkten A und B zu fahren, nur nicht die, die sich durch eine Straße dazu empfiehlt. |
Erklärung:Der Hintergrund dieser Abkürzungsmanie ist der Wunsch, dank der erhofften Geländetauglichkeit des Jeep´s Fahrzeit und Fahrstecke zu kürzen, auch wenn dabei alles kurz und klein gemacht wird. | ||
Airbrush – Lackierung | Eine Airbrush – Lackierung ist ein künstlerisches Gemälde auf der Motorhaube oder sonst irgendwo am Fahrzeug, welches mit einem sogenannten Airbrush – einem düsenbetriebenen Pustepinsel – aufgetragen wird. Sehr beliebte Motive sind barbusige Lederamazonen oder flatterhafte Adler, beides möglichtst mit grimmigen Gesichtsausdruck. | |
Allradantrieb | Wichtiger Hinweis in Jeep – Prospekten darauf, dass der Käufer eines Jeep´s die Möglichkeit hat, sich mit vier Rädern in jenen Matsch einzugraben, in den er sich mit einem einfachen Zweiradantrieb nie gewagt hätte. | |
Merke: Die besten Jeeper erkennt man daran, das sie den Vierradantrieb nur dann benutzen, wenn es gar nicht mehr anders geht. Schlechte Jeeper sind daran zu erkennen, das es auch mit eingeschaltetem Allradantrieb nicht mehr weitergeht | ||
Aufgesessen / Aufsetzen | Aufgesessen müsste eigentlich „ aufgelegt „ heißen, da der Jeep hierbei mit dem Unterboden auf einem Hügelkamm zu liegen kommt, während die Räder lust – und wirkungslos sich in der Luft drehen. | |
Merke: Wer aufgesessen ist, ist meistens auch aufgelegt, wenn auch nicht besonders gut, weil er seiner fahrtechnischen Selbstüberschätzung aufgesessen ist. | ||
B. | Benzinverbrauch | Treibstoffverbrauch in Litern über eine Strecke von 100 Km. In erster Linie ist dieser vom Hubraum des Motors abhängig. Da leistungsstarke Motoren mit einem Hubraum aufwarten, dessen Volumen dem einer Naßzelle im sozialen Wohnungsbau entspricht, ist die Verbrauchsmessung bei vielen Jeep´s unmöglich, da oftmals auch einer voller Tank nicht für 100 km ausreicht. |
Merke: Auch wenn der Jeepfahrer ebenso leistungsfähig wie sein Jeep, das heißt, wenn er sich eine Tankrechnung leisten kann, mit der er schon einen günstigen Kleinwagen kaufen könnte, so ist es trotzdem ratsam den Motor während des Tankvorganges abzustellen, um überhaupt volltanken zu können. | ||
Bergegurt | Stabiles Leinen – oder Kunstfaserband, mit dem der Jeep aus tiefen Sumpf oder Morast und damit der Jeepfahrer aus den durch dieses Mißgeschick entstandenen noch tieferen Depressionen gezogen werden kann. | |
Merke : Letzte Rettung : Klappt die Bergung des Jeeps trotz Bergegurt nicht, so kann mit ihm zumindest der Jeepfahrer von seinem seelischen Leiden erlöst werden, indem man den Gurt um seinen Hals befestigt. | ||
Bigfoot | Skurril anmutender Jeep auf überdimensionierten Reifen. Solche Jeep´s werden meistens nur bei Off – Road – Shows eingesetzt, und wer sie in Aktion sieht weiß auch warum. Überdimensionierte Räder mindern das Fahrgefühl, so das der Jeepfahrer kleinerer Fahrbahnunebenheiten, wie etwa Mittelklasse – Pkw´s , nicht mehr wahrnimmt und diese nach der Fahrt mühsam aus dem Reifenprofil kratzen muß. | |
Merke: Nichtschwimmern und solche, die es bleiben wollen, sollten sich solche überdimensionierten Räder montieren, da diese bei einer Flußdurchquerung, auch bei falscher Tiefeneinschätzung, noch eine Überlebenschance durch Nutzung des Jeep´s als Gummiboot haben, wenn dem Standard Jeeper schon längst die Forellen ins erschrockene Auge blicken. | ||
Bikini Top | Äußerst knapp bemessenes Softtop, welches dank beiläufig dahingeklebter Befestigung in der Lage ist, einem hinterherfahrenden aufgemotzten Pkw – Freak das Fürchten zu lehren, weil es schon bei flottem Ampelstart auf dessen Windschutzscheibe landet. | |
Merke: Um wirklich vor den Unbilden jeepfeindlicher Natur geschützt zu sein, sollten Sie das echte Bikinioberteil ihrer Frau oder Freundin benutzen. Ab Größe C 90 paßt das Ding sogar über die Ohren und schützt Jeepfahrer und Beifahrerin – sofern sie etwas zusammenrücken- nicht nur vor Regen, sondern auch vor dem Fahrtwind. | ||
Blattfedern | Aus mehreren flachen, platten (daher Blattfeder) Stahlleisten zusammengefaßte Stahlschiene. Theoretisch soll sie in Verbindung mit einer Starrachse unebene Strecken ausgleichen und das wilde Hopsen und Springen verhindern. | |
Merke: Diese etwas altertümliche Technik wurde noch aus der Zeit der Postkutschen übernommen, verhinderte jedoch schon damals nicht das wilde Hopsen und Springen. Eben deshalb bei Jeep´s so beliebt, da der Jeep auf Biegen und Brechen (was eine Blattfeder gerne beweist) den Kontakt mit der Fahrbahn behält. | ||
Blubbern | Motorgeräusch, welches vorwiegend bei Motoren mit großem Hubraum und bei niedriger Drehzahl zu hören ist. Wird von Jeepfahrern als angenehm empfunden und fördert das Power – Image auch dann, wenn man nur gelangweilt an der roten Ampel wartet. | |
Merke: Blubbern ist mittlerweile auch auf CD und Musikkasette erhältlich und dient bei entsprechender Leistung der Stereoanlage zum aufmotzen untermotorisierter Jeep´s oder anderer Geländewagen. Auf Platz 1 der Blubberhitparade steht zur Zeit die AMC – V8 Sonade von AMC – Motors mit Fächerkrümmern und Glaspack Endtöpfen. Ein Motorensound auf dem Weg zum Evergreen, bei dem das Mitblubbern leicht fällt und entsprechende Stimmung von ganz allein aufkommt. | ||
Bodenanker | Dabei handelt es sich um einen meist großen Eisenhaken, ähnlich dem aus der Schiffahrt bekannten Anker. Hiermit kann ein steckengebliebenes Fahrzeug auch dann herausgezogen oder geborgen werden, wenn sich ringsrum kein Baum oder Strauch befindet, weil andere steckengebliebene Fahrzeuge diese bereits beim Versuch ihre steckengebliebenen Fahrzeuge herauszuziehen, entwurzelt haben. | |
Merke: Größte Zielgenauigkeit ist beim Ankerauswerfen angesagt. Getroffenen Zuschauer reagieren unter Umständen gereizt und werfen das Ding zurück. Kräftige Beulen könnten die Folgen sein, unter schlimmsten Umständen sogar am Auto. | ||
Böschungswinkel | Geometrisches Maß einer Hangneigung, die zu bewältigen ein Jeep nach Herstellerangaben noch fähig sein soll. Dem Jeep sowie dessen Insassen werden jedoch spätestens bei 90° Grenzen gesetzt, da es sich hier um einen mit “rechten Winkel” zu definierende senkrechte Wand handelt. | |
Merke : Je kürzer der Abstand zwischen vorderer Karosserie – oder Rahmenkante und Vorderachse ist, desto steilere Böschungswinkel können bewältigt werden. Je kürzer jedoch der Wagen ist, desto häufiger wird man als Grashüpfer ausgelacht. Je häufiger man ausgelacht wird, desto geneigter ist man, den Kühlergrill bzw. die vorderen Rahmenkanten mit allerhand Blechfaxen aufzurüsten, so das man vor lauter V-2A-Stahl die Böschung nicht mehr sieht, die man ohnehin nicht mehr bewältigen kann, weil man den Jeep mit Übergewicht endgültig in die Knie gezwungen hat. | ||
Boxen | Reparatur – bzw. Servicestationen während eines Rennens oder einer Motorsportveranstaltung. Bei Off Road – Veranstalltungen selten, da die Gesamtheit aller Jeepeinzelteile, die während einer Veranstaltung oder eines Trails das Zeitliche segnen, ohnehin jeden Mechaniker zum wohlüberlegten Suizid veranlassen würden. Weiterhin : Boxen (Lautsprechersysteme) reichen meist nicht um die Motor und Fahrgeräusche des Jeep´s zu übertönen. | |
Merke: Im Alltag des Jeepers sind Boxen entweder solche die permanent mit eventuell das zeitliche segnenten Ersatzteilen oder mit dem zugehörigen Werkzeug bestückt sind (das was man tatsächlich benötigt ist meist aber nicht darin enthalten) oder aber Lautsprecherboxen die dank Ihrer Wattzahl in der Lage sind ein Softtop zu zerfetzen und einen mittellangen Autobahnstau (43 – 61 km) erbamungslos mit Country – Musik zu unterhalten. | ||
Breitreifen | Optische Aufwertung auch des kleinsten Geländewagens und deshalb so breit wie irgend möglich zu wählen. Eine TÜV – Voranmeldung ist allein schon deshalb nötig, da die sensiblen Vereinsbeamten extrem schreckhaft auf überraschend heranwalzende Monster – Trucks reagieren und sogar das Stempeln vergessen. Je breiter die Reifen im Verhältnis zum Radstand sind, desto interessanter und abenteuerlicher fährt sich der Jeep auf der Straße, insbesondere bei Bodenunebenheiten auf der Straße wird durch die ständig zu korrigierende Laufrichtung des Fahrzeuges echte Manneskraft und Ausdauer gefordert. | |
Merke: Ihre teuren Breitreifen werden am besten durch extra breite, noch teurere Kotflügelverbreiterungen geschützt. Hilfreich ist auch eine Seilwinde, mit der sie sich aus jeder Klemme ziehen können, beispielsweise aus der plötzlich viel zu engen Garageneinfahrt. | ||
Bullenfänger (Bullbar) | Meist sehr stabile und dicke Rohrkonstruktion an der Wagenfront, welche die Kollision mit Rindviechern aller Art zwar nicht verhindern kann, aber zu Gunsten des Jeepers entscheidet. | |
Merke: Testen Sie das Zubehör nur an vierbeinigen Bullen. Höher entwickelte oder uniformierte Lebewesen sehen in den künstlerischen Schweißkonstruktionen einen Verstoß gegen alles was ihnen heilig ist, z.B. gegen die auch von dem Jeepfahrer hochverehrte Straßenverkehrszulassungsordnung (STVZO). | ||
C. | Fortsetzung folgt ………… |